BONEFLOWER

Empty Rooms, Full Bodies

„I still remember the exact place where I understood death for the first time.“ Die erste Textzeile des zweiten BONEFLOWER-Releases lässt erahnen, dass sich Emotionalität und Intimität in den kommenden dreißig Minuten die Klinke in die Hand geben werden. Das Cover unterstreicht die Vermutung: Diffuses Licht, ein leerer Raum. Die Gestalt eines jungen Mannes sitzt auf dem Bett. Auf der Rückseite dann: schemenhafte Selbstbefriedigung. „Empty Rooms, Full Bodies“ ist ein sehr persönliches Werk – musikalisch abwechslungsreich und versiert, agiert es jenseits jeglicher Schubladen: Screamo, Indie, Post-Rock. Mit „Sol“ plötzlich ein Akustik-Song. Liebliche Motive, dann Tempowechsel und Gitarren voller Power. Doch unkonventionell wirken vor allem die Vocals: viel Gesprochenes, mal flüsternd, mal jammernd, mal schlicht erzählend. Dazu Texte, die ans Herz gehen. Wunderschöne Formulierungen. Ergreifend. Erschütternd. Das verbindende Element sind die Gefühlswelten: BONEFLOWER aus Madrid unternehmen instrumental wie emotionalen eine Reise zwischen Bergen und Tälern. Der Wechsel von Verzweiflung zu Glückseligkeit und zurück zu tiefer Trauer folgt Schlag auf Schlag – manche der zwölf Songs sind nämlich kürzer als eine Minute. Reizvoll und bewegend. Doch was am Ende bleibt, ist Zufriedenheit.