WRONG

Feel Great

Den Titel „Feel Great“ spricht man mit Sarkasmus aus, WRONG treten auf keinen Fall an, wahllos neue Freunde zu finden. Vorab hieß es, das zweite Album sei einerseits wütender und andererseits melodischer ausgefallen. Das führt zu den 55 Sekunden Hardcore von „Crawl instead“, direkt gefolgt von „Come apart mend“, für WRONG vermutlich so was wie ein Popsong. Die charakteristischen Midtempo-Nummern, in denen Schlagzeuger Brian Hernandez ständig zu viel zu machen scheint, wirken hier keinen Deut versöhnlicher als auf dem Debüt. WRONG lösen sich zaghaft von der Vorlage, die Page Hamilton in den Neunzigern schrieb. Den HELMET-Vergleich werden sie mit ihrem Sound aber noch lange nicht los, vergesst es! Neben Stakkato und Groove platziert Ryan Haft jetzt unerwartete Gitarrensoli, auf Freundlichkeit legen es aber auch die melodischsten Songs nicht an. Das neue Album erweitert die Spielfläche und die Räume. Der Titeltrack ist fast Sludge, „Zero cool“ und „Anaerobic“ werden zum Ende hin einfach demontiert. „Feel Great“ klingt ruppig, kein Produzent hätte die Band da einfangen können. Nur abmischen ließ man Jonathan Nuñez von TORCHE (von deren Rick Smith auch das Artwork stammt). „All is well“, singt Eric Hernandez in dem eher ruhigen Song „Gape“ – „I’m in hell“. Ungefähr so wollte man dieses zweite Album haben.