Foto

FRIEDEMANN WEISE

Das Weise Album

Schon im Titel beweist der selbsternannte „King of Understatement“ aus Köln-Ehrenfeld eine Vorliebe für flache, aber (je nach Humorverständnis) lustige Wortspiele. Der Infozettel erklärt, dies sei „eine Platte für alle, die THE BEATLES für ihren Humor schätzen. Und Monty Python für ihre Songs“. Das kann man so stehen lassen, sind die zwölf Tracks (plus Blödelgelaber-Outro) doch fast immer humorig eingefärbt und arbeiten Pointen ab, die für jene Leute wohl kaum zu ertragen sind, die den Mittvierziger in der „Heute Show“ schon nervtötend finden. Verkauft wird das als „Antifolk“, der laut Wikipedia passend definiert wird durch seine „kindliche Naivität und Dilettantismus“. Bestes Beispiel dafür: der Song „Samenstau auf der Pimmelparade“, der klingt, als hätte sich Rolf Zuckowskis böser Zwilling vollgekokst ins Pascha verirrt – wobei das Thema „toxische Männlichkeit“ angesprochen wird. Dabei ist dies die schwächste Nummer auf einem durchaus unterhaltsamen und abwechslungsreichen Album, das in seiner „kindlichen Naivität“ viele soziopolitische Themen auf verquere Art anspricht. Weise ist der Fips Asmussen für Studierte, der Blödelbarde der Hipster-Generation – und das darf gerne als Kompliment verstanden werden.