Foto

GHÉDALIA TAZARTÈS

Gospel Et Le Râteau

Nach dem Ableben des französischen Musikers Ghédalia Tazartès im Februar 2021, um dessen explorative und kulturell kaum einzuordnende Verwendung unterschiedlicher Stile sich eine kultische Verehrung formierte, ist da noch massig unveröffentlichtes Material. So gibt „Gospel Et Le Râteau“ posthum Einblick in ein über vierzig Jahre umspannendes Werk, das er selbst „Impromuz“ nannte. Einige Stücke atmen den Vibe von Tango und Chansons und geben dem Album die Gelegenheit, sich von seiner avantgardistischen Eigenwilligkeit zu befreien. Denn Tazartès’ Schaffen lässt sich nicht auf einen hochkulturellen Spleen reduzieren, sondern lebt immer auch einen Drang nach wohlklingenden Harmonien aus. Der Titeltrack macht sich PJ Harveys „Dry“ zu eigen, dessen Gitarrenriff auch Tazartès’ Version davonträgt. Die Fotografien von Thierry Müller vereinnahmen das Artwork: tierische Asphalt-Geschöpfe tauchen die entgrenzte Musik von Tazartès in gedimmtes Laternenlicht.