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HECK

Heck Yeah!!

Erst kurz gestutzt und nach dem Blick auf das Line-up dann geschaltet, welche Band bei der ersten Blindverkostung von THE HECK die ganze Zeit im Hinterkopf geklingelt hat: DE KEEFMEN. Klar, der Wiedererkennungswert von Henri Keefmans peitschendem Lamento ist hoch – und tritt besonders in den moody Momenten, den gelegentlicher Tearjerker-Passagen dieses Albums auf. Im Gegensatz zu den KEEFMEN fällt konventioneller Nederbeat im Soundscape von THE HECK geringer ins Gewicht; Garage-Punk-Unknowns des Pacific North West stehen beim Songwriting Pate, grungige Riffs treiben die 14 Songs ihres zweiten Albums nach vorne und der rohe, echo-geladene Soul in den Vocals mit seinen Teen-Angst-Lyrics dann ins Ziel. Sie sind roh und lofi, aber weit entfernt von einer liederlichen Umsetzung, sondern werden mit erhobenen Fäusten umgesetzt, so hochoktanig und eklektisch, dass man gelegentlich an die prahlhansigen Revivalisten HIVES denken muss. Kurzum: Starkes Album im Spannungsfeld von SONICS zu BYRDS und MC5 und in Abwehrhaltung zu dem im dritten Track attackierten „Shit on the radio“.