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JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE

Neues aus dem Halluzinogenozinozän

Wer JAKA mag, mag sie vermutlich aus zwei Gründen: wegen ihrer kompromisslos eigensinnigen Musik und ihren kompromisslos bissigen Texten. Und damit geht es auch direkt ab Sekunde eins los: Nach dem Intro „Mantra“ geht es mit „Der Schweinetransport“ weiter („Die Schweine sollen die Schweine fressen [...] / Verkohlte Körperteile werden mit Bier begossen“), musikalisch nicht ganz so schnell und frickelig, wie man bei JAKA erwartet, und zwischendurch mit Elektro-Einwurf, DEICHKIND lassen grüßen. Textlich bleibt es danach zynisch-konsumkritisch, musikalisch gibt es neben Grindcore auch Trance, orientalische Klänge, Elektro, ein „Turn the beat around“-Zitat und eines von LINKIN PARK. „Halt deine Schnauze!“ („Halt deine Schnauze / In die Kamera“) und das schon erwähnte „Der Schweinetransport“ sind fast schon konventionelle Metal-Stücke geworden (na ja, bis auf den Elektro-Break). Zwischendurch gibt es immer mal wieder reine Instrumentalstücke, vielleicht damit man die vorausgegangenen Texte kurz reflektieren kann („Postkolonialismusdebatten haben wir satt! / Wir wollen Endgeräte mit seltenen Erden aus der Dritten Welt verwenden / Wo man froh ist, dass man jetzt Schule hat“).