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KRUSTE

juckt!

Schlagzeug, Gesang, Bass, Git... Oh wait, sechs Saiten brauchen die vier Kunstfiguren aus dem Berlin des Ruhrgebiets (Duisburg) auch auf ihrem zweiten Longplayer nicht. Live kommt noch „Sven, der freche Tänzer“ dazu und ab und an noch eine Orgel. Das reicht aber auch für diese „musikalische Zeitmaschine. Eine Reise so weit in die Zukunft, dass man 1980 bei NDW und Punk wieder ankommt.“ Auf „juckt!“ nehmen sich KRUSTE die Extreme, die dem Vorgänger „abknibbeln“ gefehlt haben: Mehr Dada, mehr NDW, mehr Punk. „Paranoid“ ist ein würdiger Nachfolger des Gassenhauers „Straßen“ oder (hört her!) früher Hits von DIE TOTEN HOSEN, „Herbergsvater“ (nur auf Vinyl) spielt herzlich mit dystopisch-künstlichen Szenerien und von „Sehnsucht“ steht der Text vermutlich mit Absicht nicht im Inlay des ansonsten schlicht gehaltenen Coverartworks. Und während KRUSTE ansonsten in Sachen Musik, Layout und Outfit (ganz in Weiß) auf Schlichtheit setzen, kannst du dir dein KRUSTE-Cover mit Bandstickern selbst gestalten. Süß! Aber noch mehr lohnt eben ihr Ruhrpott-Punk, der hier mal nicht prollig rüberkommt.