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KOTZREIZ

Du machst die Stadt kaputt / Punk bleibt Punk

Wir schreiben das Jahr 2010. Die „Schlachtrufe BRD“-Sampler sind auf Partys im Dosenbierhagel verklebt und zerkratzt oder mit dem Versprechen ausgeliehen worden, dass man sie auf jeden Fall zurückbekommt. Tja, und da lag der Deutschpunker in den schalen Bierpfützen und wusste nicht mehr so recht, wie er den Schlapp-Iro wieder hochkriegen sollte – und zu welchen Bands überhaupt? In diese verkaterte Leere hat das damals neue Label Aggressive Punk Produktionen (kurz: Aggropunk) eine Bierdose gestochen, Bands wie TOXOPLASMA, RAWSIDE und eben auch KOTZREIZ (wieder) gepusht und damit einer schwächelnden Szene noch mal eine Chance gegeben und KOTZREIZ lieferten mit „Berlin“ den Aufbruchs-Hit. Was wir der Band dabei vergeben: Unter ihrer Schmuddel-Frisur glänzt bei KOTZREIZ hier ein frisches, professionell gestochenes Tattoo durch, da leuchtet das frisch gewaschene T-Shirt und dem klischeehaft verhassten Hipster ähnelt man sich teilweise mehr, als dass man ihm eine Bierdusche verpasst. Zeiten haben sich eben geändert und damit auch der Punk und das tat ihm vermutlich ganz gut. Natürlich sind Songs wie „Fressenbuch“ oder „Fernseh an“ mittlerweile alles andere als aktuell, diese beiden Alben zeigen aber immer noch die schönen Seiten des dreckigen Punk. Die „Punk bleibt Punk“-Neuauflage kommt ohne „Punk bleibt Punk“-Poster, dafür mit bedrucktem Innersleeve und Texten.