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JUJU

La Que Sabe

Nach zwei Veröffentlichungen auf dem Londoner Label Fuzz Club erscheint die neue Platte (Vinyl only) des sizilianischen Multi-Instrumentalisten Gioele Valenti unter dem Projektnamen JUJU beim ebenfalls in UK ansässigen und auf aktuellen Psychedelic Rock spezialisierten Label Weird Beard. Schon auf dem Vorgänger „Maps & Territory“ von 2019 war allerdings klein klischeehafter Psychedelic Rock zu hören, sondern ein trippiger Mix aus Krautrock, Post-Punk, Shoegaze, Psychedelic, Ethno-Jazz, Pop und Afrobeat, was unter dem Strich noch irgendwie als Neo-Krautrock durchging. Bereits für das 2016er-Album „Mirage“ der schwedischen Band JOSEFIN ÖHRN + THE LIBERATION war Valenti als Gastmusiker engagiert worden, und sein neues Album „La Que Sabe“ erinnert durchaus an deren melodische Verarbeitung bestimmter Krautrock-Einflüsse. Denn die insgesamt sieben meist von motorischer Rhythmik vorangetriebenen Tracks können auch mal ins Technoide abdriften, ebenso greift Valenti hier auf die leicht primitiv wirkenden Drumcomputer-Beats früher Goth/Wave- und Post-Punk-Bands zurück. Zwar gibt es auch einige härtere, psychedelischere Gitarrenparts, aber Valenti ist schon sehr um eine unaufdringlich eingängige Melodik bemüht, die dann auch mal nach NEW ORDER oder THE SOUND klingt. Pop mit angenehmem Retro-Feeling und dezenter Melancholie also, aber durchaus zeitgemäß umgesetzt und stilistisch mit einem roten Faden versehen.