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OLD KERRY MCKEE

Mono Secular Sounds

Old Kerry McKee wird man in Schottland nicht im Telefonbuch finden – und auch nicht in Schweden. Irgendwo da mitten im Wald, bei Larv, lebt Joakim „Jocke“ Malmborg mittlerweile, seine Zeit als Schlagzeuger der Death-Metal-Band INEVITABLE END, mit der er 2009 und 2011 zwei Alben auf Relapse veröffentlichte, ist lang vorbei. 2012 schon veröffentlichte er als Old Kerry McKee das Album „Wooden Songs“ und erfand sich als One-Man-Band mal eben neu, weitere Releases folgten, und nun kam das neue Album „Mono Secular Sounds“. Auf dem ist Jocke alles andere als ein weiterer vollbärtiger Barde, der mit bäriger Stimme zur Wandergitarre klampft. Nein, er ist bisweilen näher dran an der Wildheit eines Voodoo Rhythm-Beat-Man, man spürt bei vielen Songs den Wumms, die Aggression, die ihn einst im Metal antrieb und heute hinter seinen folkig-bluesigen Nummern steckt. Aber er kann auch richtig emotional und radiotauglich werden, siehe „I’ve been building“, eine countryeske Nummer mit massivem Springsteen-Feeling, oder auch „Humming on the porch“. Banal ist hier nichts, immer ist eine Tiefe und Dynamik vorhanden, die „Mono Secular Sounds“ von all den Akustik-Langweilern abhebt. Wer freilich auf eine direkte musikalische Verbindung zu INEVITABLE END hofft – die gibt es nicht. Was nun den Albumtitel betrifft – dafür gibt es Booklets, liebe Streaminggläubige, darin stößt man auf ein Zitat von Richard Dawkins, dem Vordenker des Neuen Atheismus.