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MELTING PALMS

Noise Between The Shades

Auch das zweite MELTING PALMS-Album Nummer speist sich wie das Debüt aus Psychedelica und Dreampop. Verhallte Melodieseligkeit trifft auf dengelnde Gitarren – was sich erstmal unspektakulär liest, hört sich auf „Noise Between The Shades“ erneut ziemlich eigenständig und mitreißend an. An das flotte „Cascades of noise“ schließt einen Vinylwechsel später das hymnische „Ark“ an, in dem die Band ihren ohnehin sehr breitwandigen Sound mit Klavierklängen und Streichern erweitert. Auch wenn der Song sich in ein episches Finale steigert, ist von „Artsy-fartsyness“ nix zu spüren. Dafür behalten die Hamburger:innen ihr feines Gespür für Songs doch stets im Fokus. Mit Glockengeläut from outer space beziehungsweise „Cocoon“ startet Vinylseite 3, „Nymph“ klingt wie eine warme, eingängige Variante von SONIC YOUTH, allein schon durch den Steve Shelley-geschulten Rhythmus. In „Orchard’s lie“ ist nicht nur der Gesang von Teresa Koeberle ätherisch, der gesamte Song wirkt wie eine völlig verhuschte Version der FLEET FOXES und verliert sich gekonnt im Hallraum. „Sheela“ wiederum überrascht mit plötzlichem Krach, während „Cyclone“ für die Band fast schon erstaunlich zurückgenommen klingt. „Aurora“ beschließt mit beinahe soundtrackhafter Dynamik und Streicherarrangments das Album. Ein bei aller Luftigkeit trotzdem dicht verwobener Sound und das wunderschöne Artwork runden dieses kleine Meisterwerk ab.