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ÅRABROT

Of Darkness And Light

„This is madness / In a world retrograde“? Kjetil Nernes, das einzige verbliebene Gründungsmitglied, überrascht auch auf dem zehnten ÅRABROT-Album noch mit frischen Ideen. In Zusammenarbeit mit seiner Lebenspartnerin Karin Park beschwört er auf „Of Darkness And Light“ die heraufziehende Apokalypse unter anderem mit blutreichen Murderballads, deutlichem Metal-Einschlag, Moog, Mellotron, erholsam poppigen Eighties-Synthieklängen und – oha – Handclap-ähnlichen Drumeinlagen („Horrors of the past“). Erdacht, eingespielt und zusammengepuzzlet wurde das im Nernes-eigenen Djura Missionshus aka The Church of ÅRABROT. Allein: Bei all der Dunkelheit kann ich inhaltlich irgendwie kein Licht finden. Liegt vielleicht daran, dass der Albumtitel an Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ und die Beschäftigung mit den Limitationen des menschlichen Daseins angelehnt ist. Schwierig auszumachen, was Nernes da tatsächlich ernst meint und was bewusst überzogener Pulp mit einem Fünkchen Wahrheit ist. „I am in deep waters / But I am not afraid to die / Love is law / Love under will“. Kitsch trifft Horror und Alptraum. Und sicherlich auch ein bisschen Ironie. Freunde des düsteren skandinavischen Rock’n’Roll kommen hier voll auf ihre Kosten, ein echtes Spektakel.