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GREAT ESCAPES

Okay

Die deutsche Emo-Punkband THE GREAT ESCAPES präsentiert sich auf ihrem Album „Okay“ erfreulich mehrdimensional. Unterschiedliche Gesangsarten, verschiedene Sprachen und vor allem unterschiedliche Stimmungen halten die Hörer:innen bei Laune. Noch dazu wurde es von Lukas Kroll in den Rad Room Rehearsals Studios herrlich samtig produziert, so dass es auch dann noch entspannend wirkt, wenn es mal etwas barscher wird. Kann aber auch sein, dass viele genau das wischiwaschi finden und nach mehr Punch geiern. Noch dazu schwingt ein nicht zu verachtender Anteil Shoegaze mit, der für weite Flächen sorgt und mit ganz unüblichen Mitteln Druck erzeugt. Dass THE GREAT ESCAPES lediglich zu dritt unterwegs sind, hört man den Kompositionen nicht an. Verstärkung gibt es von Benjamin Mirtschin, Sänger von CITY LIGHT THIEF, und Niclas Steinkamp von ELM TREE CIRCLE. Allerdings hört man für meinen Geschmack die Vorbilder von THE GREAT ESCAPES etwas zu deutlich raus, weshalb mir beispielsweise der deutsche Song „Phobophobie“ am meisten zusagt und ich mir hier einbilde, einen direkteren Draht zur Band zu haben. Weitere Highlights sind auch das ausbrechende „Spring fake“, der wavige Unterton von „Ashes“ und „Retry“ und generell die Momente, wenn alles zu verschmelzen scheint und die Band komplett an einem Strang zieht. Rein musikalisch finde ich THE GREAT ESCAPES deutlich spannender als gesanglich und im Hinblick auf die Aussprache.