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ROBERT FORSTER

The Candle And The Flame

Nach dem überraschenden Tod von Grant McLennan im Jahr 2006, neben Robert Forster der kreative Kern der 1989 aufgelösten und 2000 reformierten THE GO-BETWEENS, war es lange nicht klar, ob Forster überhaupt noch mal ein Album aufnehmen würde. Doch bereits 2008 wurde „The Evangelist“ veröffentlicht, gefolgt 2015 von „Songs To Play“ und 2019 von „Inferno“. Schon bei „Inferno“ merkte ich an, dass man keine großen Überraschungen mehr von Forster erwarten darf, aber wer dessen Musik und die der THE GO-BETWEENS seit ihren Anfängen verfolgt hat, kann sich nur schlecht dem besonderen Charme dieses prägnanten Songwriters entziehen und der intimen Atmosphäre seiner Platten. Und so hört man auch wieder „The Candle And The Flame“ mit einem eher zwiespältigen Gefühl aus Trauer und Freude, denn zumindest kann man sich noch an der einen Hälfte der THE GO-BETWEENS erfreuen, was den Verlust von McLennan nicht weniger tragisch macht. Melancholisch waren Forsters Songs schon immer, diesmal wurde die Arbeit an dem Album noch von der Krebserkrankung seiner deutschen Ehefrau und musikalischen Partnerin Karin Bäumler überschattet, und die Musik wurde so zu einer Art Rettungsluke, wie Forster selbst sagt und was auch in die Songs einfloss – „She’s a fighter, fighting for good“. Wenn man diese Bedeutungsebene einmal ausklammert, ist „The Candle And The Flame“ vor allem eins, ein weiteres gelungenes Forster-Soloalbum, auch wenn sein Debüt „Danger In The Past“ von 1990, bei dem er von Hugo Race und Mick Harvey begleitet wurde, auf gewisse Weise unerreicht bleibt.