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VR SEX

Rough Dimension

Andrew Clinco liebt das Spiel mit Namen und Identitäten. Als Deb DeMure ist er DAB MAJESTY und veröffentlichte zuletzt 2019 ebenfalls via Dais Records das Wave-Synthpop-Album „Modern Mirror“. Seine andere Künstlerpersönlichkeit ist Noel Skum, ein wundervolles Anagram auf den Namen des egomanischen Tech-Gurus Elon Musk. Mit/als VR SEX veröffentlichte er 2019 das Debütalbum „Human Traffic Jam“ und 2021 die „Cyber Crimes“-7“-EP, der nun mit „Rough Dimension“ das zweite Album folgte. Auch hier wurzelt Clinco/Skum im Wave-Punk der Achtziger – würde in den neun Songs plötzlich jemand „People, are you walking on your hands?“ singen, würde man sofort merken, wo – neben den SISTERS OF MERCY der 12“-Ära – VR SEX musikalisch zu verorten sind. Genau, RED LORRY YELLOW LORRY. Damals, als Wave/Goth noch in Ordnung war und alle relevanten Releases des Genres entstanden, bevor das Ganze zum kitschigen Maskenball wurde. Clinco sang und spielte Gitarre, Synthie und Drums, nur für den dunkel wummernden, wühlenden Bass holte er sich vernünftigerweise externe Hilfe bei Ben Greenberg. Super innovativ ist das alles nicht, aber wer wie ich einfach Spaß hat an jenem authentischen Sound von Mitte der Achtziger, ohne unnötige Modifikationen, ist hier erneut genau richtig.