BAD WEED

s/t

Unverhofft kommt oft: Ich hatte nicht nur vergessen, dass ich BAD WEED bereits 2015 schon einmal besprochen hatte, sondern auch wie gut mir das gefiel. Prinzipiell also nicht die schlechteste Ausgangslage für diese Besprechung, denn was bereits vor vier Jahren überzeugen konnte―„janglende Gitarren, starke Satzgesänge, prägnante Melodien, energetische Umsetzung“, kurzum: ein Songwriting das „weit besser ist, als die halbherzig zurechtgeschusterte vertonte Langeweile, mit der einem andere Bands dieser Profession auf den Zeiger gehen“―konnte sich um ein Weiteres unüberhörbar steigern.

Die Songs von BAD WEED sind ungehobelte Basement-Pop-Cracker von robuster Substanz, in mehrschichtiger Rüstung aus Western Twang, Blumenkinder-Harmonien, Country Soul und Mittsiebziger-Powerpop, die in verschiedenen Intensitäten in dieses Album hineinbluten und sich über die Distanz von 13 Songs ausbreiten wie ein Staubmantel auf eine 45er aus einer Flohmarktkiste.

In der Summe ergibt das einen Sound, der weit über die Kreisklasse hinausragt – BAD WEED hangeln sich von einer schwermütigen Hook zur nächsten, tragen den Soul auf der Zunge und den Punk im Herzen und sind somit in der verschrobenen Garage-Pop-Welt, die spätestens seit MOJOMATICS, MIDWEST BEAT, GOODNIGHT LOVING den Impetus für Bands im Kaliber von „highschool kids having a good time“ gibt, mehr als nur Anerkennung wert.