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MAKERS

s/t

Die Neunziger, das goldene Zeitalter des Garage-Punk-Revivals ... Labels wie Sympathy For The Record Industry, Crypt und Estrus wetteiferten um die coolsten Releases. 25 Jahre später ist kaum was geblieben davon, Crypt ist als Label inaktiv, SFTRI abgewickelt, Estrus still und leise entschlafen. Immerhin haben ein paar Leute da draußen nicht vergessen, dass da mal was war, zum Beispiel THE MAKERS. Die gründeten sich 1991 in Spokane, Washington, hatten alle den gleichen Nachnamen („Maker“) und veröffentlichten bis 2005 eine ganze Reihe von gefeierten Alben: „Howl“ (Estrus, 1993), „The Devil’s Nine Questions“ (Estrus, 1994), „All-Night Riot!!“ (Estrus, 1995), „s/t“ (Estrus, 1996), „Hunger“ (Estrus, 1997), „Psychopathia Sexualis“ (Estrus, 1998), „Rock Star God“ (Sub Pop, 2000), „Strangest Parade“ (Sub Pop, 2002), „Stripped“ (Kill Rock Stars, 2004) und „Everybody Rise!“ (Kill Rock Stars 2005). Seitdem ... Stille. Die obligatorische Discogs-Recherche bringt keine Ergebnisse hervor zu aktuellen Aktivitäten der Bandmitglieder, und auch Estrus Records ist längst eingestellt. Nun wird wieder etwas Licht auf die Band gelenkt, die wir im Ox einst unter Sixties-Trash-Punk rubrizierten. Später wurde die Band etwas weicher, souliger, doch hier, auf ihrem vierten Album, das nun wieder ans Licht gezerrt wurde, sind sie so rauh und wild, wie auf der anderen Seite des Atlantiks es einst Billy Childish vorgemacht hatte. Eine Prise DEAD MOON spielte mit rein („She’s going under“), und doch war auch hier schon eine Begeisterung für Pop-Melodien angelegt, die sie jedoch gut unter dem Staub und Schmutz ihres Garagen-Proberaums und bratiger Fuzz-Gitarren verstecken konnten. Produziert hatte das damals der famose Tim Kerr of BIG BOYS’ fame – zwei Tage im Egg Studio reichten.