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TRIGGER CUT

Soot

In den letzten Jahren hätte es für andere Bands gleich mehrere Gründe gegeben, um das Handtuch einfach in die Ecke zu werfen. Bereits gebuchte Last-Minute-Pre-Brexit-Tour dank Seuche gecancelt, Proberaum durch einen Schwelbrand mit einem Teil des Equipments abgekokelt ... Andere hätten vielleicht hingeschmissen, TRIGGER CUT hingegen beißen die Zähne zusammen und verarbeiten das Ganze in der Musik, wie den Holzkohlebass, der hier die Etiketten ziert. Die Richtung ist unverändert: Noiserock, mit Betonung auf Noise der alten Schule, in der sie eine Band wie SHELLAC auf deren ersten LP inzwischen überholt haben. Geschmeidig winden sich die drei Unbeirrbaren durch die besten Zutaten, die dieses Genre zu bieten hat, und malträtieren deine Ohren. Analog aufgenommen auf 24 Spuren, längst auf Augenhöhe mit den Größen ihres Fachs, mit dem Unterschied, dass hier fast alle längst ins Gras gebissen oder sich auf das Altenteil zurückgezogen haben. Acht Songs mit feinstem Noiserock, so wie er heute kaum noch gebaut wird. Wenn man auf weiter Flur einsam agiert, weil alle irgendwas mit „Post-“ machen, kann man sich einer hingebungsvollen Gefolgschaft ziemlich sicher sein, allerdings tun TRIGGER CUT auch was dafür. Klingt edel, sieht einmal mehr edel aus und macht sich gut im Gesamtwerk, das weiter ohne jeglichen Ausfall bleibt.