STARCRAWLER

Devour You

Das Schlimmste, was Musik sein kann, ist langweilig. Das ist bei „Devour You“ zum Glück nicht der Fall, denn die zweite Platte der Vierer-Kapelle aus L.A. bietet wesentlich mehr Abwechslung als das Debüt.

Gab es da noch vor allem soliden Garage-Punk, bekommen wir hier eine ganze Palette verschiedener Stile geboten. „Home alone“ klingt wie eine Mischung aus BLACK SABBATH und THE RUNAWAYS und „No more pennies“ wie eine kalifornische Country-Nummer mit einer Akkordfolge, die an „More than a feeling“ von BOSTON erinnert.

Zwei Tracks später klingen sie plötzlich wie AMYL AND THE SNIFFERS, danach wie NIRVANA, dann wieder nach Country. Damit man sich bloß nicht an einen Sound gewöhnt, klingt „Tank top“ dann so, als hätten die frühen GREEN DAY „Rock n’roll radio“ von den RAMONES aufgenommen.

Mit „Devour You“ springen wir also kreuz und quer durch die Jahrzehnte, nur bei 2019 kommen wir soundmäßig nicht so richtig an. Glücklicherweise schaffen es STARCRAWLER noch oft genug, eigenständig zu klingen.

Das liegt nicht zuletzt an Sängerin Arrow de Wilde (wenn das mal kein cooler Name ist), die auf jeden Fall einen an der Waffel hat und ein riesiger Iggy Pop-Fan sein muss. Schaut euch einfach das Musikvideo zu „Bet my brains“ an, dann wisst ihr genau, was ich meine.