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STATUES ON FIRE

IV

STATUES ON FIRE machen das, was Punkbands nun mal so machen, nämlich die Politik und alles, was um sie herum falsch läuft, heftig kritisieren. Die Tatsache, dass die Band aus Brasilien kommt, verleiht den Inhalten aber eine andere Gewichtung. Das Album entstand nach der Machtübernahme von Jair Bolsonaro, eine Zeit, die Brasilien nachhaltig verändert hat und in der es durchaus ein Risiko darstellen konnte, auf einer Bühne klar seine Meinung zu äußern. STATUES ON FIRE haben sich nicht den Mund verbieten lassen und sprechen so deutlich, wie sie nur können. Es geht um den Hass auf die Regierung, die die Abholzung des Regenwaldes fördert, die scheußliche Sache mit den Fake News oder christliche Lobbyisten, die das Lebensumfeld der indigenen Völker verschlechtern oder sogar zerstören. Und um das Gefühl, machtlos zusehen zu müssen, wie eine Pandemie über das Land rollt und von politischer Seite nichts dagegen getan wird. Insgesamt eine Menge Probleme, bei denen wir oft nur am Rande mitreden können. Ihre Texte verpacken die Jungs aber in einen fettem Punk-Sound. Gepusht von Metal-ähnlichen Gitarrensoli jagt ein Song den anderen. Der charismatische, brasilianische Akzent schimmert im Gesang immer ein wenig durch und verschafft dem Quartett ein Alleinstellungsmerkmal wie auch Wiedererkennungswert. Das Gesamtpaket stimmt in jedem Fall.