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VAN MORRISON

Three Chords & The Truth

Mit ungewohntem Arbeitseifer drängt der bärbeißige Nordire in den vergangenen Jahren in die Regale der Plattenläden und Playlisten der Streamingdienste. „Three Chords ...“ ist sein siebtes Album seit 2015, es zeigt den alten Recken gut aufgeräumt, voller Hingebung bewegt er sich mit spielerischer Leichtigkeit zwischen Soul, Jazz und Blues genau da, wo er hingehört.

Folk-Einflüsse gehören bei Morrison seit seinem schwerelosen 68er-Ausnahme-Album „Astral Weeks“ sowieso zum guten Ton, und bei den 13 Eigenkompositionen, zudem einer Nummer in Zusammenarbeit mit Don Black, bleibt festzustellen, dass Morrison als Songschreiber nach wie vor ein aberwitzig hohen Niveau an den Tag legen kann.

Als Sideman an der Gitarre konnte Van für ein paar Nummern den legendären Jay Berliner gewinnen, der neben seinen Aufnahmen für Weltstars wie Frank Sinatra oder Perry Como auch an „Astral Weeks“ mitwirkte.

Und so erhält das Album auch ein wenig von dem verträumt-beschwörenden Duktus der besten Morrison-Alben. Eine der stärksten Nummern von „Three Chords ...“ ist vermutlich das rührende „Fame will eat the soul“, nicht nur wegen der Beteiligung des einstigen RIGHTEOUS BROTHERS-Mitglieds Bill Medley.

Morrison erfindet sich natürlich nicht neu, zeigt aber mit beeindruckender Klarheit, dass mit ihm als kreativer Kraft immer noch zu rechnen ist.