Foto

TREE RIVER

Time Being

„I don’t fear love“, heißt es beinahe majestätisch in „Prospect Park“, dem vielleicht besten, aber definitiv letzten Song auf „Time Being“, einem Werk, das auch vorher mit Highlights nicht geizt. Trotzdem erscheint es mutig, so einen Track dem Hörer nicht schon früher zu servieren, aber natürlich auch smart, da so kein Gefälle entsteht, sondern das Album sich bis zum Ende zuspitzt. Aber smart sollte ohnehin Teil jeder Beschreibung sein, wenn man sich mit der viel zu gut aussehenden Newcomer-Band aus Brooklyn befasst, denn hier ist alles so geschmackvoll zusammengesetzt, dass es kein Zufall sein kann. Für die meisten dürfte der Name TREE RIVER neu sein, die ebenso tolle EP „Garden“ von 2018, die den Start der Band in ihrer jetzigen Form markierte, blieb weitestgehend unbeachtet, so dass Big Scary Monsters, das neue Label der Band, sie im Vorfeld zu „Time Being“ noch einmal neu veröffentlichte – auch unbedingt anhören! Aber zurück zur Musik: TREE RIVER haben sich einer wohlklingenden Version von Indie-lastigem Emo-Rock verschrieben. Aber die Band weiß, wie man sich in diesem Spektrum bewegt, ohne seine Hörer zu ermüden. Nicht zuletzt die Lyrics setzen oft die nötigen Widerhaken. Und wenn es ein wenig mehr Verrücktheit benötigt, schaut Max Bemis von SAY ANYTHING für einen Trademark-Auftritt vorbei und schmeißt ein paar Gläser um.