Foto

JESS AND THE ANCIENT ONES

Vertigo

Anlässlich des bereits 2017 veröffentlichten letzten Albums „The Horse And Other Weird Tales“ der finnischen Band konstatierte ich: „Nach ihren titellosen Debüt 2012 und diversen EPs zwischendurch veröffentlichten die Finn:innen 2015 mit „Second Psychedelic Coming: The Aquarius Tapes“ ihr zweites Album und machten da schon durch den Titel klar, wohin die Reise gehen soll: ein Stück weiter weg vom Okkult-Rock, mit dem ich sie zunächst noch in Verbindung bringen konnte, hin zu psychedelischeren Klängen, hinein ins kaleidoskopbunte kalifornische Hippie-Biotop der späten Sechziger.“ Vier Jahre später meldet sich die 2010 in Kuopio gegründete Band um Sängerin Jess und Gitarrist und Songwriter Thomas Corpse mit „Vertigo“ zurück, das Corpse als „Bruder“ des Vorgängers bezeichnet. Prägnant und von mir besonders geschätzt ist der Orgeleinsatz, etwa bei „World paranormal“. Der Tastenbediener hört auf den wundervollen Namen Abrahammond. JEFFERSON AIRPLANE (klar, Grace Slick), MOTHER’S FINEST, SHOCKING BLUE sind für mich immer noch und wieder historische Bezugspunkte. „Vertigo“ gefällt, weil es auf Blümchen-Kitsch verzichtet, knackige Rock-Momente mit betörendem Psychedelic-Sound verbindet, ohne jedoch dem Retro-Virus so mancher Paisleyhemdenträger-Band zu verfallen. Was mir fehlt: zwei, drei echte Hits ...