Foto

PEAWEES

Walking The Walk

„Walking The Walk“ legt die Ohren ans Kaleidoskop und klingt dank seiner nonchalanten Wilderei in Sixties-Pop-Nuggets, twangender Americana und Neunziger-Sunshine-Punk so zeitlos wie REIGNING SOUND, QUEERS oder DEVIL DOGS. Trotz der Weitläufigkeit ihres Soundscapes brühen THE PEAWEES keinen Retro-Plunder auf, sondern balancieren ihr ausgefeiltes Songwriting zwischen lässiger Instrumentierung und schwermütigem Ausdruck – und schütten dabei Musik gewordenes Amphetamin aus, ganz so, als ob die RONETTES „Radios Appear“ von RADIO BIRDMAN eingespielt hätten. Die Verwurzelung im Soul schlägt sich auch direkt in die Wahl von Coverversionen nieder; neben „Please go away“ der SHIRELLES hat es auch Otis Reddings „I’m depending on you“ auf die Tracklist ihres vierten, ursprünglich 2008 erschienenen und nun über Wild Honey neu aufgelegten Albums geschafft. Eigenkompositionen der PEAWEES tragen diesen Geist weiter auf der Zunge und im Herzen – sentimental-schmalzige Schmachtfetzen, geradliniger „Good time“-Rhythm’n’Blues und ein asketischer Endsiebziger-Punk-Kolorit greifen im Garage-Twang-à-go-go von „Walking The Walk“ reibungslos ineinander. In der Rückansicht wird deutlich, dass THE PEAWEES mit diesem Album den Übergang zu ihrem heutigen Soul-Punk-Trademark-Sound schufen.