UNDERDOG #51

Schwerpunktthema der 51. Ausgabe des Underdog Fanzines ist zum zweiten Mal „The Art Of Punk – Subversive Ausdrucksformen. Vom brachialen Punk bis zum experimentellen Film“. Der Leitartikel geht wissenschaftlich-analytisch an das Thema heran und zeigt die enge Verflechtung von Kunst und Musik als Protestkultur, legt aber auch deutlich den Finger in die Wunde, wenn es darum geht, dass vieles, was heute als Kult gilt (zum Beispiel der Ratinger Hof), erst im Nachhinein durch die verklärende Brille der Erinnerungen der damals Beteiligten oder jener, die gerne dabei gewesen wären, an Bedeutung gewinnt.

„Punk in der DDR“ gibt einen knappen Überblick über die dortige Szene ab den Siebziger Jahren, vergisst aber glücklicherweise nicht, darauf zu verweisen, dass es in nahezu jeder Band IMs der Stasi gab.

Zu diesem besonderen und Westdeutschen nur schwer vorstellbaren Zuständen sei einmal der Besuch des Stasi-Museums in Berlin empfohlen, wo es dazu diverse und aus heutiger Sicht unfassbare Exponate gibt.

Sehr interessant sind auch die Interviews mit dem Fotografen Göran Gnaudschun und der Filmemacherin Julia Ostertag. Und selbst die Reviews können den hohen Standard halten, sind brutal analytisch und kritisieren da, wo es wehtut, was auch für das Ox gilt.

Kommt mit beiliegender CD.