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KILLERLADY

Hermann Nitsch, Satansbraten

Von den 100 Exemplaren dieses Albums habe ich eines, das es gar nicht gibt: die „101/100 (Promo)“ – das zum Mitschreiben für die Sammler-Buchhalter. KILLERLADY ist seit über 15 Jahren schon das musikalische Alter Ego von EA80-Sänger und -Gitarrist Martin Kircher, dessen klangliches Schaffen unter diesem Pseudonym jedoch denkbar weit von allem entfernt ist, was gemeinhin als Rockmusik angesehen wird.

Die Stücke „A1“, „B1“ und „B2“ auf dem auf 33 rpm laufenden schwarzen Vinyl sind Variationen des gleichen Stücks. Aufgenommen wurden sie nachts in Vorbereitung auf eine Performance im Rahmen einer „Kulturnacht“ in Mönchengladbach – in einer Kirche.

Das heißt: grandiose Akustik, viel Hall – und Orgel! Speziell „B1“ hat es mir da angetan – wer Anna von Hausswolff ohne Gesang und ohne Begleitung imaginieren kann, landet gedanklich bei diesen Drones und Sounds.

Sehr ruhige, fließende Klänge, warm und erhaben, aber auch etwas spooky durch die Vokalakrobatik ganz ohne Worte. Betitelt ist das Album in Anlehnung an den (Aktions-)Künstler Hermann Nitsch, der dem Wiener Aktionismus zugerechnet wird.

Die Ausstattung der LP ist wundervoll: ein schon drucktechnisch beeindruckendes Stanz-Cover mit sehr schönem zweifarbigem Siebdruck.