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DEATH ENGINE

Place Noire

Erstaunlich, welche Atmosphäre dieses Trio aus Lorient (genau zwischen Brest und Nantes in der Bretagne – gern geschehen) mit nur sechs Stücken erzeugt. Ein unseliger, finsterer Bastard aus Noiserock, Hardcore und Screamo, der zusammengedampft so zu verstehen ist, als hätte man einen Song wie „Scentless apprentice“ von allem Rockballast befreit und konsequent mit schlechter Laune und den abgedrehtesten Könnern im Beirat zu Ende gedacht, um daraus einen ganzen Sound zu formen.

Was Bands wie die BUTTHOLE SURFERS und JESUS LIZARD im Ansatz im Kopf gehabt haben mögen, gibt es hier in einer rundum perfektionierten Form. Klingt nicht nur wahnsinnig gut, das ist der Soundtrack zur Zeit, in der Harmlosigkeit und Stillstand überholte konservative Ausdrucksformen sind, die kein Mensch braucht.

Wer die Schwärze und das handwerkliche Können von Bands wie MELT DOWNER oder YC-CY zu schätzen weiß, der kann auch hier bedenkenlos zugreifen. Ein hervorragender Soundtrack für die unschönen Dinge des Alltags wie das Reinigen eines vier Wochen alten Tatorts oder die Kürzung eines unbeliebten Mitbürgers mittels Knochensäge, der einfach nicht in den zu kurzen Sarg passen will.

Nach einem schlechten Tag als Absacker gehört, beginnt man den nächsten Tag gleich mit einem unfreundlichen Gesicht. Definitiv nichts für penetrant fröhliche Menschen, für den Rest von uns ein Schlachtfest.