GOOD RIDDANCE

Ballads From The Revolution

Das dritte Album der Santa Cruz-Melodycore-Spezialisten, und wie das vorhergehende trägt es einen „revolutionären“ Namen. Nun sind politische Statements sicher das letzte, was man von Sonne-Sommer-Spaß-Bands erwartet, doch GOOD RIDDANCE waren noch nie bereit, sich den Erwartungen anderer zu fügen. Deshalb ist der Titel durchaus programmatisch zu sehen, wobei, wenn man die Ausführungen von Russ R. im Booklet gelesen hat, festzustellen ist, dass hier nicht von einer Revolution à la der Russischen die Rede ist, sondern vom idealerweise über die Pubertät hinausgehenden Revoltieren gegen die überkommenen Verhältnisse – und das wird, wenn man sich wie der Schreiber und GOOD RIDDANCE auf die 30 zubewegt, zunehmend schwieriger. Wo sie stehen, machen GOOD RIDDANCE auch sonst immer wieder deutlich, etwa beim Knüppler „State control“ oder durch die Tatsache, dass sie einen Teil der Einnahmen dieser CD an P.E.T.A. und eine AIDS-Stiftung spenden. It’s more than music – wir erinnern uns. Apropos Musik: auch diesmal wagen G.R. wieder den Spagat zwischen einigen irgendwie typisch fatwreckigen Midtempo-Nummern und Achtziger-Hardcore à la 7 SECONDS etc. Nichts weltbewegend neues also, aber mit großer Routiniertheit gespielt und sämtliche Erwartungen befriedigend.