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TANGERINE DREAM

Revolution Of Sound

Margarete Kreuzers 2017 fertiggestellte Dokumentation „Revolution Of Sound“ über die Berliner Band TANGERINE DREAM, die in den Siebzigern bei ihrer Suche nach ungewöhnlichen neuen Klängen die konventionelle Rockmusik revolutionierten, wurde in einer 60-minütigen Version bereits im letzten Jahr im Fernsehen ausgestrahlt.

Die vollständige, knapp 90-minütige Fassung erschien inzwischen auf DVD, ergänzt um weitere 60 Minuten Bonusmaterial mit Konzertausschnitten und Interviews, die zum Teil auch im Film verwendet wurden.

Kreuzer arbeitet in „Revolution Of Sound“ in chronologischer Form sehr schön die Geschichte der Band auf, die hierzulande neben KRAFTWERK zu den wichtigsten Pionieren auf dem Gebiet der elektronischen Musik zählen.

Kreuzer kam dabei zugute, dass der Anfang 2015 verstorbene TD-Gründer Edgar Froese schon früh ein ausgesprochenes Faible dafür hatte, seinen Alltag filmisch zu dokumentieren, wodurch „Revolution Of Sound“ auch sehr intime Impressionen der recht familiären TD-Welt liefert.

Daneben kommen zahlreiche Wegbegleiter zu Wort, frühere Bandmitglieder wie Peter Baumann, Sohn Jerome Froese, der auch einige Jahre TD-Mitglied war, oder Froeses letzte Ehefrau Bianca Froese-Acquaye.

Da Froese seit einem schweren Sturz im Jahr 2013 mit Artikulationsproblemen zu kämpfen hatte, ließ Kreuzer für den Film Teile von Froeses Autobiografie als Off-Kommentar von Alexander Hacke einsprechen, was für weitere persönliche Einblicke in die Gedankenwelt dieses Klang-Visionärs sorgt.

Kreuzers Film mag insgesamt ein einseitig positives Bild von Froeses Schaffen zeichnen, doch diese Lobhudelei ist angesichts von dessen musikalischen Errungenschaften, gerade in der Anfangszeit der Band, nicht unverdient.