PRAM

Across The Meridian

Immer wieder eigenartig, wenn Bands wie PRAM aus Birmingham, die bereits seit Anfang der Neunziger existieren, seitdem sieben Platten (je nach Zählweise) veröffentlicht haben, und das auf Labels wie Too Pure oder Domino, die man ja durchaus auf dem Schirm hatte, dennoch völlig an einem vorbeigehen.

„Across The Meridian“ nennt sich das neue Album, der Vorgänger „The Moving Frontier“ erschien vor elf Jahren, da die Band wohl wegen diverser anderer Projekte auf Eis gelegt worden war. Bezeichnungen gibt es viele für PRAM, am besten passt wohl tatsächlich experimenteller Pop mit STEREOLAB-Anklängen (vor allem hinsichtlich des Lolita-haften Gesangs) und Progrock-Elementen.

Gleichzeitig hat man es hier auch mit einer bizarren Form von Lounge-Musik und avantgardistischem Jazz zu tun, was sich auch gut als abgedrehter Soundtrack für einen dementsprechend abgedrehten Film machen würde.

Richtig zu fassen bekommt man die Briten und ihren karnevalesken Kabarett-Sound aber nicht, der bei jedem weiteren Hören nichts von seiner verwirrenden Faszination verliert. Kindliche Verspieltheit hinsichtlich der Instrumentierung und liebliche Melodien verbinden sich hier mit einer oft düsteren und disharmonischen Neo-Noir-Atmosphäre, und man merkt dabei eigentlich nur noch am Rande, dass PRAM in ihren Anfangstagen mal ziemlich unverdaulichen Post-Punk gespielt haben.