PRIMITIVE HANDS

s/t / Heartless Man

Warum die „Heartless Man“-7“ separat erschienen ist und die drei Songs nicht mit auf der LP verbraten wurden, ergibt sich durch die Geschichte hinter der EP. Diese ist spontan bei einem Berlinbesuch entstanden und entspricht deutlich mehr dem Sechziger-Jahre-Protopunk der Güteklasse SONICS, während die LP ein ziemliches Massaker aus wildestem Garage, primitiven Gewaltexzessen, einem gekonnten MAD-Cover, 78/79er-Protopunk aus der Prä-Hardcore-Ära und anderem fiesen Zeug ist.

Beeindruckender Trip, bei dem einem sowohl die STOOGES, die TESTORS als auch HEX DISPENSERS auf Speed und natürlich DEMON’S CLAWS (eine der vielen anderen Bands von Brian Hildebrand) auf den Nägeln brennen.

Kanada liefert einmal mehr eine gute Scheibe ab, aus der man locker mehr als eine veritable Doppelgarage bauen könnte. Sehr vielseitig und abwechslungsreich, ohne den Faden zu verlieren. Kein Song klingt stilistisch wie der vorhergehende, die gesamte Platte vielmehr fast schon wie ein stimmiger Sampler, bei dem die Bands handverlesen wurden.

Hat mehr als nur einen Hit, wobei die 7“ nicht ganz so zündet wie die LP. Die 300 Stück werden aber ebenso schnell weg sein wie die 500 Exemplare des Longplayers, also hurtig.