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VINYL . ALBUM . COVER . ART

Aubrey Powell

In grauer Vorzeit wurden Platten (also Schallplatten) noch über das Cover verkauft – nicht nur, aber auch. Die waren in den Schaufenstern von Plattenläden zu sehen, man sah sie beim Durchblättern der Fächer in den Läden, sie waren in Magazinen abgebildet, bei den Rezensionen und in Anzeigen, es galt Aufmerksamkeit zu erregen.

Cover waren Kunst, es gab dafür erstaunlich große Budgets, und es gab Designbüros, die sich um deren Umsetzung kümmerten. Im Gegensatz zu heute, wo Cover beim Streaming gar nicht mehr oder nur am Rande wahrgenommen werden – außer man ist Vinyl- oder CD-Käufer und interessiert sich explizit dafür.

Große Budgets sind heute längst Vergangenheit, was freilich nichts über die Qualität der Artworks aussagt, die aber weniger als einst einen verkaufsfördernden Eyecatcher-Effekt haben müssen.

In dieser fernen Vergangenheit war die englische Kunst- und Designgruppe Hipgnosis – vom „A Saucerful Of Secrets“-Cover für PINK FLOYD 1968 bis zur Auflösung 1983 – ein auf dem „Zahl, was es dir wert ist“-Prinzip arbeitender Lieferant teils stilprägender Artworks, siehe „The Dark Side Of The Moon“, aber auch UFO, BLACK SABBATH, GENESIS, Peter Gabriel (von dem das Vorwort dieses Buches stammt) THROBBING GRISTLE, XTC (Das Cover von „Go 2“ ist ein Essay von Storm über Plattencover) oder YES gehörten zur Kundschaft von Storm Thorgerson, Aubrey „Po“ Powell und Peter Christopherson.

Dieses Buch stellt die Cover von Hipgnosis vor. Manche sind nur abgebildet, zu anderen sind umfangreiche Linernotes der Designer abgedruckt. Ein spannendes Buch, das losgelöst von den Bands funktioniert und einen Nebenaspekt von „recorded music“ beleuchtet sowie eine Ära, in der noch rein analog gearbeitet wurde.