Foto

COMICS FÜR DEN GEHOBENEN PÖBEL

Hannes Richert

Nachdem Fil seine „Didi und Stulle“-Reihe 2015 nach 18 Jahren für tot erklärt und die Zusammenarbeit mit dem Berliner Stadtmagazin zitty beendet hatte, musste ein adäquater Ersatz her. Hier kam Hannes Richert ins Spiel, der sich bereits vor dieser Kollaboration intensiv mit den Lachmuskelbelangen des Proletariats beschäftigt hat.

Nach fast drei Jahren zitty ist schließlich einiges angefallen, also Verlag gesucht und gefunden, Auswahl getroffen, veröffentlicht. Und holla, ein in Leinen eingebundener Buchrücken mit silbernem Prägedruck macht schon ganz schön was her.

„Gehobener Pöbel“ heißt das ja nicht ohne Grund. Innen warten absurd-komische Episoden in Bunt und Schwarzweiß auf ihren Einsatz. Pranks, Kinderbärenschlafsäcke, unbemerkte Erektionen, Klofrauen, Frisuren, Schlagzeug-fahren, Robbenkostüme, Penisse in Sprühsahne, angewandte Mathematik, Gentrifizierung.

Hier findet endlich zusammen, was zusammen gehört, da ist wirklich für jeden etwas dabei. Inspirationsquellen: „Politik, Lukas Podolski, meine Nachbarn, Bier, Bildzeitung, der Hermannplatz, Gewerbesteuer, RTL 2, Freunde, Feinde, U-Bahn, Krankenhäuser, google, Karl-Theodor zu Guttenberg, das Jobcenter Neukölln, kleine Papierschnipsel, große Papierschnipsel, die Super Nanny, Polizisten, die bei Demos gern mal bei uns in den Hof pinkeln, morgens früh aufstehen, Schnaps, spät ins Bett gehen, gar nicht ins Bett gehen, Kaffeetassen, Kinder, Erwachsene, Erwachsene, die sich wie Kinder benehmen, Kinder, die denken, sie wären Tiere, aber Geräusche machen, als wären sie Fahrzeuge, Langeweile, Kneipen, auf dem Balkon sitzen, vom Balkon fallen, Kioske, mein Paketzusteller“.

Garantiert. Mega. Lustig.