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SWINGIN’ UTTERS

Peace And Love

Nach der kürzlich erschienenen Best-Of-Zusammenstellung ist dieses Album der Zenit eines Vierteljahrhunderts Bandgeschichte, minimalistisch, abwechslungsreich, ausgereift, mitreißend. Als wenn es genau so lange gebraucht hätte, um einen Sound zu finden, der sich jeder Vergleichbarkeit entzieht.

Die Folk-Einflüsse sind fast komplett raus, was der Sache guttut, weil dadurch mehr Raum für Eigenständigkeit entsteht. Sänger Jonny Bonnell hat ein feines Gespür für Timing und Ausdruck und dabei die Stimmfarbe eines Straßenköters.

Direkt der Opener „Undertaker, undertake“ ist beispielhaft dafür. Die Gitarristen singen zwischendurch nicht minder gut. Der Bass ist schön nach vorne gemischt, NOMEANSNO lassen grüßen. Insgesamt 15 Tracks, von denen 13 das Potenzial zur Singleauskopplung hätten.

Zweimal wird es sperrig und dissonant: an Dubstep und Sleeping kann man sich reiben, um dann balsamartig geradlinige Punk-Nummern („E.C.T.“, „Deranged“) und Indie- beziehungsweise Shoegaze-lastige Songs („Louise and her spider“, „Demons of springtime“) auf sich wirken zu lassen.

Man spürt so ein bisschen THE JESUS AND MARY CHAIN, WIRE, XTC, RAMONES und aktuelle Bands, wie sie derzeit auf Don Giovanni Records erscheinen. Gibt es angepisste Einfühlsamkeit? Eine Platte für die Ewigkeit.