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ENDSTATION GÄNSEHAUT

Christian Keßler

Langjährigen Lesern des inzwischen eingestellten Berliner Film-Magazin Splatting Image dürfte der Name des Autors Christian Keßler noch etwas sagen, der schon immer ein Faible für die abseitigeren Bereiche des Filmschaffens hatte.

Im Martin Schmitz Verlag erschienen von ihm zuletzt „Wurmparade auf dem Zombiehof“ und „Der Schmelzmann in der Leichenmühle“, in denen er auf unterhaltsame Art dem Trash-Kino huldigte. Ebenfalls empfehlenswert war „Die läufige Leinwand“, eine recht umfassende Würdigung des amerikanischen Pornos von 1970 bis 1985.

In seiner neuesten Veröffentlichung „Endstation Gänsehaut“ widmet er sich speziell dem Horrorkino, ähnlich wie aktuell sein ehemaliger Splatting Image-Kollege Marcus Stiglegger in „Grenzüberschreitungen“.

Während der Filmgelehrte Stiglegger in der Regel zu einem schwergängigen akademischen Stil neigt, schreibt Keßler meist so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Das ist zwar immer fundiert, aber Keßlers manchmal etwas infantiler Humor und seine grenzwertigen Wortspiele dürften nichts jedermanns Sache sein, machen aber den Charme und Unterhaltungswert seiner Bücher aus.

Ähnlich wie bei „Die läufige Leinwand“ bemüht sich Keßler in „Endstation Gänsehaut“ um eine tiefgründigere filmhistorische Aufarbeitung seines Sujets, geordnet nach Themengebieten wie „Vampire“, „Zombies“ etc., die dann chronologisch abgearbeitet werden.

Wie so oft bei solchen Veröffentlichungen muss man nicht jedes Geschmacksurteil des Autors auf seiner „persönlichen Reise“ teilen, aber wer danach nicht eine lange Liste mit Filmen vor sich hat, die er unbedingt mal sehen will, war wahrscheinlich im falschen Film, äh Buch.