BARRY ADAMSON

Memento Mori (Anthology 1978-2018)

„Memento Mori“ ist nicht die erste Compilation, die sich dem Schaffen des ehemaligen MAGAZINE-Bassisten und NICK CAVE & THE BAD SEEDS-Gitarristen Barry Adamson widmet. Bereits 1999 erschien „The Murky World Of Barry Adamson“, die bis zum Album „As Above, So Below“ von 1998 das Frühwerk von Adamson aufarbeitete, darunter auch drei unveröffentlichte Stücke.

Seitdem kamen fünf weitere Studioplatten hinzu, und „Memento Mori“ versucht nun, Adamsons vierzigjährige Karriere mit 17 Stücken halbwegs repräsentativ auf einen Tonträger zu bannen, darunter auch mit „The humming bird“ ein ganz neues Stück.

Wer schon alles von Adamson im Schrank stehen hat, braucht diese Veröffentlichung natürlich nicht, kann aber vielleicht am besten beurteilen, ob hier die Essenz von Adamsons Schaffen enthalten ist, angefangen bei der Elmer Bernstein-Coverversion „The man with the golden arm“, das Titelthema von Otto Premingers Film „Der Mann mit dem goldenen Arm“, über seinen Hit „Set the controls for the heart of the pelvis“ mit Jarvis Cocker von PULP als Gastsänger, bis hin zu „Up in the air“ vom 2016er Album „Know Where To Run“ und gleich zwei Stücken der letzten EP „Love Sick Dick“, eines davon als Remix von A CERTAIN RATIO.

Dabei wird gut deutlich, worum es bei Adamson geht: um die Soundtrack-Komponisten der Sechziger und Siebziger Jahre, um klassischen Soul und Pop, aber auch um zeitgemäße Dance Music, was Dirty Barry virtuos zu kluger, groovender Noir-Tanzmusik verschmilzt.

„Memento Mori“ macht durchaus Spaß zu hören, verwirrt aber auch, denn unerklärlicherweise gibt es hier keinen einzigen Song von „The King Of Nothing Hill“, einem von Adamsons besten Alben, dafür je ein Stück von MAGAZINE und Nick Cave, die aber auf dieser Compilation rein musikalisch wie störende Fremdkörper wirken.