SUPERPUNK

Mehr ist Mehr! 1996-2012

2012 war ein gutes Jahr: SUPERPUNK lösten sich auf, nach angeblich über 1.000 Konzerten (gezählt, geschätzt oder geprahlt?). Seit 1996 hatten die Hamburger ihrem Motto „Schrei-schrei, schepper-schepper, schergel-schergel!“ gefrönt und insgesamt fünf Studioalben veröffentlicht: „A bisserl was geht immer“(1999), „Wasser Marsch!“ (2001), „Einmal Superpunk, bitte!“ (2004), „Why not!“ (2008) und zum Schluss „Die Seele des Menschen unter Superpunk“ (2010).

2012 war es dann vorbei – und keiner lange traurig, dass sich die Mod-Punks in die ewigen Jagdgründe zum „Und täglich grüßt das Murmeltier“-mäßigen Dauermotorrollerfahren verabschiedet hatten.

Nicht weil SUPERPUNK so eine schäbige Parkaband gewesen wären, um die es nicht schade war, sondern weil mit DIE LIGA DER GEWÖHNLICHEN GENTLEMEN gefühlt unmittelbar eine adäquate Nachfolgeband gegründet wurde mit personell an den entscheidenden Stellen gleicher Aufstellung – Carsten Friedrichs und Tim Jürgens waren/sind auch hier wieder dabei und sorgten von Anfang dafür, dass sowohl textlich wie musikalisch Konstanz gewahrt wurde und damit die USPs nicht angetastet wurden: smart-ironische Texte zwischen Szene-Reflexion, Alltagsbanalität und einem Hauch Gesellschaftskritik, dazu groovende Musik zwischen Punk und Soul, in rauher, aber getreuer Nachfolge von THE STYLE COUNCIL, jener Band, mit der „The Modfather“ Paul Weller nach THE JAM die Herzen junger Parkaträger zum Schmelzen brachte.

Passend zum Weihnachtsgeschäft 2018 gibt es nun für späteingestiegene DLDGG-Fans, SUPERPUNK-Verpasser und Streaming-Verweigerer eine auf 500 Stück limitierte und nummerierte Pappbox mit den gesammelten Werken der Superpunks, verteilt auf sieben CDs mit Reproduktion der Originalcover.

Da sind logischerweise die eingangs erwähnten fünf Studioalben dabei, plus „Raritäten“ mit 20 Songs, die bei drei nicht schnell genug auf den Bäumen waren, und die Live-CD „Nicht böse geboren – Live im Knust 2012“ – danach hieß es „Aus die Maus“.

Und ein Booklet gibt es auch noch, 52 Seiten dick, mit endlos vielen Fotos, Anekdoten und nerdistischen Details. Muss man also schon allein deshalb haben, diese Box, selbst wenn man eigentlich alles hat von SUPERPUNK.