TENUE

Anábasis

„Anábasis“ ist zum einen der Name mehrerer altgriechischer Schriften, eine Pflanzenart und schlussendlich ein musikalisches Stilmittel. Was davon namensstiftend ist, das kann man nur erahnen. TENUE aus Galizien, dem allernordwestlichsten Zipfel Spaniens, werden sich da schon was gedacht haben.

Ihr erstes Album besteht neben dem kryptischen Titel aus sieben Songs mit ähnlich geheimnisvollen Titeln wie „Am-ar“ oder „Narrenturm“. Man könnte meinen, dass sieben Songs ein kurzer Spaß sein würden – weit gefehlt.

Irgendwo habe ich mal die dämliche Genrebezeichnung „Epic Screamo“ aufgeschnappt. Damals klang das für mich noch Energydrinks exenden ALESANA-Fans – aber hier macht das schon Sinn. Böse Zungen würden behaupten, dass Epen immer eine gewisse Überlänge haben und das könnte man TENUE auch nachsagen.

Dennoch beinhaltet hier jedes einzelne Lied eine Eigendynamik, trotz der spärlichen Verschnaufpausen und der teils wirklich heftigen, crustig-metallischen Wutausbrüche. Abwechslungsreiche Platte, die weit mehr als abgegriffene Screamo-Plattitüden bietet.