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HAZARDS OF SWIMMING NAKED

Take Great Joy

Nennt es eine abstruse und kulturalisierende Verallgemeinerung, aber hier ist dennoch eine These: Welchem Kontinent eine bestimme Post- oder Math-Rock-Band zuzuordnen ist, lässt sich am deutlichsten an ihrem Bass-Sound erkennen.

Bei japanischen Acts wie LOW-PASS, LITE oder TOE poppt er sich geradezu in den Vordergrund; die australischen HAZARDS OF SWIMMING NAKED bestätigen die Theorie, indem der Klang ihres Basses jenem der ebenfalls australischen SLEEPMAKESWAVES zum Verwechseln ähnlich klingt.

Wie um ein dickes Stahlseil gewickelt hört er sich an, und auch die anderen Instrumente halten mit dieser Brachialität mit. Zum Ausdruck kommt diese am deutlichsten bei „Waiting for 5120“, zugleich dem eindrücklichsten Lied des Albums.

Um den Track herum gruppieren sich fragile Kompositionen, in denen Streicher, Xylophone und sorgfältig ausgewählte Sprachsamples einander die Hand geben. Verzückt-verträumte Gitarrenmelodien führen minutenlang auf erfüllende Ausbrüche hin und exerzieren vorbildlich durch, wofür Post-Rock erfunden wurde und geschätzt wird.