SCHWEINHUND

Schweinhund für President

Auweia! Die verrückten Norweger sind zurück! Nach „Eine kleine Hundmuzik“ und „Katzenjammer für Frauentimmer“ (sic!) schicken sich die germanophilen SCHWEINHUNDE aus Oslo also mit „Schweinhund für Präsident“ an, einmal mehr gewaltig die Sau rauszulassen. Von Seiten der Kritiker gab’s in der Vergangenheit dafür auch schon reichlich Anerkennung, der Publikumszuspruch blieb allerdings aus. So standen SCHWEINHUND bei ihrer letzten Tour, als ich sie in Gelsenkirchen sah, ziemlich sturzbetrunken vor zwei Dutzend Zuschauern auf der Bühne und rockten den Weltuntergang: sechs Typen in Schrottplatzrüstungen, die direkt einem Low Budget-Mad Max-Remake entsprungen zu sein scheinen und mindestens so sensationell rüberkamen wie GWAR zu Beginn ihrer Karriere. Im Gegensatz zu denen gibt’s auf der Bühne zwar kein Kunstblut, dafür aber umso bessere Musik: ein bombastischer Mix aus grummelndem Dampfhammerrock, cheesy Metal, megaphonigem Gesang und kitschigem Georgel mit Jon Lord-Anleihen, angereichert um eine Spur Goth. In Kombination mit Songtiteln wie „Schweinhund ist Gott“ oder „Übercontrolled by the Schwein“ ergibt das einmal mehr das Bild einer reichlich überdrehten, äußerst unterhaltsamen und musikalisch vorzüglichen Band, die außerdem mit einer Mission angetreten ist: „Keep your cöuntry tidy – fight fascism!“ fordert Oberstormführer Schmaltz an der Gitarre. Jungs, tourt doch mal in Ostdeutschland ...