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WANG WEN

Invisible City

Der Post-Rock-Bereich wird ja leider bevölkert von Langweilerbands, die zwar ihre Instrumente beherrschen, aber oft auf einem rein akademischen Level steckenbleiben. Laut/leise kann jeder, wirklich nachhaltige Kunst gelingt nur den wenigsten, wie den Japanern MONO, denen man deutlich mehr Wertschätzung entgegenbringt, wenn man sie mal live erlebt hat.

WANG WEN besitzen mit ihrem Instrumentalrock auf jeden Fall einen gewissen Exotenbonus, denn sie stammen aus China, was sich aber in ihrer Musik nicht wirklich niederschlägt. Seit 1999 sind sie bereits unterwegs, bewusst wahrgenommen habe ich sie aber erst durch ihr Album „Sweet Home, Go!“ von 2016, das bereits mit geschickten stilistischen Brüchen versehen war, in einer Schnittmenge aus Jazz, Klassik, Pop und Indietronic.

Während MONO oder MOGWAI in der Regel auf noiseige Shoegaze-Höhepunkte zusteuern, klingen WANG WEN deutlich „weicher“ und symphonischer, und arbeiten auch oft mit kraut- und progrockigeren Strukturen, bei denen es nicht zwangsläufig zu heftigen energetischen Entladungen kommen muss, aber durchaus kann.

Auch wenn WANG WEN wie gesagt etwas zurückhaltender und melancholischer daherkommen, stimmt die grundsätzliche Dynamik ihrer subtilen Songs, deren kunstvolle Vielschichtigkeit sich aber nicht direkt beim ersten Hören komplett entfaltet.