DER TATORTREINIGER 7

Aus, vorbei: Heiko „Schotty“ Schotte, der seinen Lebensunterhalt damit verdient, das wegzumachen, was bleibt, wenn jemand auf natürliche oder unnatürliche, durch eigene oder fremde Hand aus dem Leben scheidet und der Bestatter (und gegebenenfalls die Polizei) ihren Job gemacht haben, wurde selbst beerdigt.

Zumindest als Serienheld, denn Bjarne Mädel, der Schotty spielt(e) ist natürlich quicklebendig. Nach sieben (kurzen) Staffeln für den NDR gingen Ingrid Lausund alias Mizzi Meyer schlicht die Ideen aus, wie sie im taz-Interview gestand.

Nicht, dass man das den Folgen 28-31, die Ende 2018 im NDR liefen und jetzt auf DVD erschienen sind, angemerkt hätte, aber so premium, wie es bis hierhin war, wäre es am Ende nicht weitergegangen, und so zog die Autorin den Stöpsel – etwas anders als bei „Mord mit Aussicht“, wo Mädel zuvor brillierte und wo die ARD nicht das Budget garantieren wollte, so hochwertig weiterzumachen und wo dann die Kreativen von der Stange gingen.

Das Seriengeschäft, es ist hart – und besser, man hört auf, solange es gut ist, statt endlos weiterzumachen, bei ständig zurückgehender Qualität. Man kann gespannt sein, wofür Mädel jetzt Zeit hat – und hoffen, dass etwa Netflix den mal für eine wirklich gute deutsche Serie in deren Portfolio „entdeckt“.

Bis dahin kann man sich einfach noch mal alle „Tatortreiniger“-Folgen anschauen, teils in Mediatheken, teils bei Streamingdiensten. Dass sich das lohnt, kann ich nicht oft genug wiederholen, denn zu oft treffe ich auf Menschen, die die Serie, die seit 2011 lief, tatsächlich nicht kennen.

Absurde Szenen, wundervolle Dialoge, grandiose Themen, exzellente Schauspieler – das blutige Metier von Schotty ist nur eine lose Klammer für all das.