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ME AND MY TWO HORSES

No Man’s Land

2016 und 2017 veröffentlichte Kristin Theresa Drechsler, die wohl das „ME“ im Bandnamen darstellt, unter dem Namen ME AND MY TWO HORSES zwei selbstproduzierte CD-EPs, nun hat sie mit den beiden „Pferden“ Jannis Reiher, Drums, und Marius Maagard, Gitarre, (Kontra-)Bass, das Debütalbum „No Man’s Land“ veröffentlicht.

Und schnell weiß ich, dass mir das hier gefällt – und auch warum: keinesfalls ist das Schaffen von Drechsler, die für Songwriting, Gesang und diverse Tasteninstrumente (Orgel, Harmonium, Auto-Harp ...) zuständig ist, ein Abklatsch von Anna von Hausswolff, doch der Vergleich (siehe „Isolation“) drängt sich auf, bietet sich an: die Orgel, der Gesangsstil, die Klangfarbe – wer die eine mag, könnte auch die andere mögen.

Bei Drechsler wirkt es aber vielfältiger, weniger düster, weniger flächig, nicht so monolithisch, dafür schaut bei allem Post-Rock auch mal, etwa bei „Demon“, der kaputte Blues eines Nick Cave um die Ecke.

Kristins Stimme bleibt immer angenehm unaufdringlich, hat auch mal was von Kate Bush. „Cannibal“, „Salvation“, „Demon“, „Apocalypse“, „Deliverance“ heißen die Stücke, auch das erinnert an die biblische Bildwelt eines Nick Cave, ohne dass das hier deshalb gleich Kirchenmusik wäre.

„No Man’s Land“ ist ein spannendes, komplexes Album jenseits gängiger Genres und ich bin gespannt, wie sich das live umsetzen lässt.