Foto

POIL

Sus

„Sus“ verzahnt sich in Ambivalenzen und in Gegensätzen. Das Label Dur et Doux, auf dem POIL veröffentlichen, tut das auch: übersetzt heißt es „hart und süß“. Musikalisch neigt es sich ins Komplexe, zwischen Chaos und Symphonie.

Dennoch hantieren die Franzosen mit allerhand Albernheiten, hinter denen eher ein Augenzwinkern als eitle Darstellung ihrer Intellektualität zu vermuten ist. Einen Hang zum Exzentrischen darf man sicher unterstellen, ohne befürchten zu müssen, beleidigend zu sein.

„Sus“ ist ein maximal powerndes und druckvolles Etwas geworden. POIL sind fünf irre Nervenzerrer gelungen, die auf Theatralik, den Progrock der Siebziger und Mathrock vertrauen. Verschnaufpausen gibt es keine, ebenso wenig Ernsthaftigkeit und Gegniedel, sondern Spielspaß und das Verdrehen der Tatsache, dass Prog und Ernst nun einmal zusammengehören.

Das tun sie nicht zwangsläufig und wenn auf „Sus“ auch wenig erklärt wird, so wollen sie uns mindestens das mit auf den Weg geben.