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HYPERJAX

Bringing The Bad Back Home

Das englische Trio brettert mit dem Titelsong gehörig los und ich erwarte schon eine neue Höllentempo-Scheibe. Doch dem ist nicht so. Hier sind Leute am Werk, die das tun, was englische Gruppen am besten können, nämlich wie am Fließband hymnenhafte Songs produzieren.

In „I persevere“ verliebe ich mich anschließend blitzschnell und dauerhaft. Labelboss Sascha Wolff hat mit HYPERJAX eine Combo am Start, die zwar seit vielen Jahren bekannt ist, der ich aber diese Songwriter-Qualitäten gar nicht zugetraut hätte.

Wolfff hört bei ihnen überdeutlich THE JAM heraus, wie er mir im Chat schrieb, und ja, das stimmt. Es ist durchaus Punkabilly mit der Betonung auf Punk. Allerdings höre ich da auch noch etwas weiteres heraus, nicht nur 77er Punk, sondern auch den oft verkannten Premium-Oi! von Bands wie LAST ROUGH CAUSE, THE CRACK, GIMP FIST oder ANGRY AGENDA.

„The crowning of a fool“ besticht durch prominenten Kontrabass und Einsatz einer Mundharmonika, fügt sich aber organisch in die anderen Songs ein. Sänger Sam Wood hat ohnehin das gewisse Etwas im Timbre, und er hat auch alle Songs geschrieben.

Klar, Coverversionen haben HYPERJAX wirklich nicht nötig, wenngleich die wohl auch noch einem Klassiker wie „Jackson“ einen perfekt neuen Anstrich geben würden.