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SLAUGHTER BOYS

s/t

Großartig, wenn man von der Qualität einer Platte so überrumpelt wird wie hier: SLAUGHTER BOYS haben auf ihrem ersten Album 13 exquisite Snot-Punk-Perlen in die Rille gegossen, die sich bedenkenlos zwischen Artgenossen wie DINOS BOYS, HECTOR’S PETS oder DIRTY FENCES.

Nicht weil die musikalische Verwandtschaft so eng wäre—diese ist eher zu GROSS POLLUTER, SMOGTOWN oder POISON BOYS zu sehen, also Bands, die sicherlich nicht zufällig Labelmates sind –, sondern weil der Abnutzungseffekt von einer Rotation auf dem Plattenteller zur nächsten so gering ist.

Das Ätzende von THE LEWD, punktuell gekoppelt an das Lässige des Oldschool-SoCal-Punk sowie parallel die Grobschlächtigkeit des Achtziger-UK-Punks von CHELSEA zu CRUX – all das hätte man hinter dem banalen Namen sowie der abgestandenen Eigenkategorisierung unter „San Diego Rock’n’Roll“ nicht vermutet.

Alleine „Generation end“ straft derartige Ressentiments aber direkt ab, als selbsterklärendes Beweisstück dafür, mit wie viel Verve ein BLITZ-Soundalike-Riffing auch noch im Jahr 2019 in Mark und Bein fahren kann, kondensiert in einem No Front Teeth Records-Trademarksound auf gewohnt hohem Niveau.