THE BELIEVER

Neben Geoffrey Wrights „Romper Stomper“ von 1992, einem nicht ganz unumstrittenen Porträt einer Gruppe australischer Skinheads in Melbourne, hat Capelight mit „Inside a Skinhead – The Believer“ einen weiteren eigenwilligen Skinhead-Film im Programm, der bereits 2009 auf DVD erschien.

Jetzt folgte eine Neuauflage auf Blu-ray im Mediabook (auf DVD ist der Film ebenfalls enthalten), die Extras beschränken sich weiterhin auf den Trailer. „The Believer“ ist nur einer von zwei Spielfilmen von Henry Bean, der ansonsten unter anderem einer der Drehbuchautoren der überflüssigen „Basic Instinct“-Fortsetzung „Basic Instinct – Neues Spiel für Catherine Tramell“ von 2006 war, allerdings 1990 auch das Drehbuch zu Mike Figgis’ hervorragendem Film „Internal Affairs“ schrieb.

In seinem Regiedebüt setzte sich Bean auf kontroverse Art mit rechtem Antisemitismus und Rassismus auseinander, basierend auf der Lebensgeschichte von Daniel Burros, einem in New York City ansässigen Neonazi, der Mitglied der American Nazi Party und einer der größten Organisationen des Ku Klux Klans namens United Klans of America war.

Am 31. Oktober 1965 beging Burros Selbstmord, kurz nachdem die New York Times seine jüdische Herkunft publik gemacht hatte. Insofern besitzt „The Believer“ aufgrund dieser recht absurd wirkenden Prämisse keine ganz typische Neonazi-Thematik, denn es geht vor allem um den unterstellten jüdischen Selbsthass des von Ryan Gosling (in einer seiner frühen Spielfilm-Rollen) verkörperten widersprüchlichen Protagonisten Danny Balint, durch den er zum Rechtsradikalen und Antisemiten wurde.

Es ist sicherlich vor allem Goslings Verdienst, dass diese bizarre Geschichte die nötige Glaubwürdigkeit erhält, die Bean in die Gegenwart verlegte und aus Burros einen äußerlich klar identifizierbaren White-Power-Skinhead machte.