BLANKE EXTREM

Alles in schönster Ordnung

Hat mich eine schlaflose Nacht gekostet, bis ich drauf gekommen bin, dass mich diese Freiburger Jungs das eine oder andere Mal auf das Angenehmste, ganz fies und gekonnt, an DIE SCHLIMMEN FINGER erinnern.

Wunderbar antiquierter (Post-)Punk mit ohne zu sehr verzerrten Gitarren, schönem Wortwitz und Spielvermögen. „15komma1“, „Herdenschaf“ und vor allem „Once“ zünden sofort. Ehe man sich versieht, wippt der Fuß, so als ob er Zustimmung signalisieren könnte.

Punk, wie er 1981/82 in der BRD gemacht wurde, bevor Nieten und Irokesen wichtig wurden. Eher MALE, GROBER UNFUG und HERMANN’S ORGIE als die Jungs, die nicht so richtig spielen konnten, das aber auf andere Art wieder wettmachen wollten.

Schöner aus der Zeit gefallener Sound, der keineswegs gewollt retro klingt, sondern aus der Hand geschüttelt authentisch rüberkommt. Auch hier liegt mir zum zweiten Mal in dieser Ausgabe ein Vergleich mit (in diesem Fall der frühen) KAPELLE PETRA auf der Hand, Zunge und im Ohr.

Die kleine Verbeugung in Richtung TOCOTRONIC wurde mit anerkennender Zustimmung zur Kenntnis genommen. So machen das Könner! Feines Debüt, das beeindruckend ausgereift klingt, so als ob die Herren schon ein paar Jahre in diversen Bands hinter sich haben würden, wovon ich definitiv ausgehe.