BAUMER

Were It Not For You

Wären BAUMER eine Band aus dem deutschsprachigen Raum, hätten sie sich aufgrund des Bandnamens bereits disqualifiziert, da dies aber a) nicht der Fall ist, und BAUMER sich b) nach einem Charakter aus Wes Andersons großartigem Film "The Royal Tenenbaums" benannt haben, ist ja noch mal alles gut gegangen.

Auch wenn ich zugeben muss, kein einziges Release auf Eyeball Records mein Eigen zu nennen, haben diese sicher gut daran getan, die aus South Carolina stammenden BAUMER zu signen. Dass diese ihr Handwerk beherrschen, ist schon nach dem ersten Hördurchgang offensichtlich.

Wobei es genretechnisch bestimmt einfacher festzulegende Acts gibt als BAUMER, die mit ihrem epischen, von tanzbaren Elektrobeats und Synthesizerklängen unterlegten Indierock garantiert den Nerv der Zeit treffen, in ihren Arrangements und vor allem in der extrem hohen, elegischen Stimme des Sängers aber eher an Bands wie MUSE erinnern, als an meinetwegen HELLOGOODBYE oder REDISCOVER.

Überhaupt bewegt sich "Were It Not For You" eher zwischen den Genres, klingt mal nach NEW ORDER und mal nach NINE INCH NAILS, immer sehr poppig, vor allem aber episch. Wobei sich auch mein Problem mit dem Album manifestiert, denn vor lauter Bombastrock geht nach meiner Meinung öfter die Eingängigkeit verloren, die dem Album hier und da bestimmt noch besser getan hätte.

Aber vielleicht wollten BAUMER das auch ganz einfach gar nicht. Ich bin gespannt, wie die Band und das Album aufgenommen werden. (7)