BLACKLISTED

Heavier Than Heaven, Lonelier Than God

Es dürfte nicht wenige geben, die dieses Album sehnsüchtig erwartet haben. Irgendwie stachen BLACKLISTED schon immer aus dem Einheitsbrei der anderen Kraftmeier-Core-Bands heraus, waren immer einen Tacken besser und vor allem anders.

Und so verwundert es auch nicht, dass "Heavier Than Heaven, Lonelier Than God" sich nicht nur wieder ein Stück von der Konkurrenz absetzt, sondern auch von dem letzten eigenen Album. Ja, BLACKLISTED haben sich weiterentwickelt, sind vor allem rockiger geworden, aber - Schreck lass nach! - damit keinesfalls zahmer oder gar eingängiger.

Das Gegenteil ist der Fall. Sänger George Hirsch klingt eher nach einer angeschossenen Raubkatze als nach seinem Nachnamen, und selbst wenn er nicht am Brüllen ist, kann man fast hören, wie er die Zähne fletscht.

Die Songs sind wesentlich verschachtelter und komplizierter, springen einen nicht gleich von vorne an, sondern schleichen wie zum Beispiel der Opener "Stations" erst um einen herum, um dann eine gemeine Attacke von hinten zu starten.

Und wenn man erst am Boden liegt, besorgen einem kurze heftige Tritte wie "Touch test" oder "Burning monk" den Rest. So startet auch "Circuit breaker" mit einem Trommelfeuer, bevor Stück für Stück Tempo raus- und Brachialität reingenommen wird.

Am Ende verreckt man fast elendig in einer dröhnenden Bass-Dissonanz, ehe einen "Matrimony" am Schlafittchen packt und aus dem Dreck zieht. Zur Information: Das alles passiert in Songs, die im Schnitt nicht einmal eineinhalb Minuten dauern.

So schafft man sich seine eigene Nische, die Vergleiche mit anderen Bands nicht mehr nötig hat. Allerdings hatten BLACKLISTED prominente Schützenhilfe. Kurt Ballou stand am Regler und J. Bannon hat wieder mal ein hervorragendes Artwork gestaltet und die Platte auf seinem Label herausgebracht.

Mit soviel CONVERGE-Power im Rücken kann gar nix schief gehen. Mit dem Kauf von "Heavier Than Heaven, Lonelier Than God" auch nicht. (9)